Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre und die meisten Einwohner müssen mit weniger als zwei Dollar pro Tag ihr Auskommen finden. Das Land wird immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht, so auch im Jahr 2010, als ein starkes Erdbeben weite Teile des Landes verwüstete. Ein Großteil der Bevölkerung leidet noch Jahre später an den Folgen. Zahlreiche Menschen sind obdachlos und auch sauberes Trinkwasser ist oftmals keine Selbstverständlichkeit. Die Greenfinity finanziert daher 50 Biosandfilter, die auf einfache und kostengünstige Weise Wasser reinigen. Ein Wasserfilter stellt circa fünf Gallonen gereinigtes Wasser pro Stunde zur Verfügung und kann für einen Selbstbehalt von fünf Dollar angeschafft werden. Dafür versorgt er eine Familie von acht bis zehn Personen mit Trinkwasser.
Der Biosandfilter ist eine Box, die mit verschiedenen Schichten von Sand gefüllt ist. Wenn Wasser in den Filter gelangt, bildet sich eine biologische Schicht auf der obersten Schicht des Sandbettes. „Gute“ Mikroben ernähren sich von „schlechten“ Mikroben, und Organismen wie Würmer und Protozoen können nicht durch das Sandbett gelangen. 99 Prozent aller Mikroben (Bakterien, Protozoen, Viren und Würmer) werden so herausgefiltert.
Die Filter können mit lokalen Materialien hergestellt und in Haiti produziert werden, was in weiterer Folge zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung der Wirtschaft führt – ein wichtiger Schritt in einem Land, in dem die Arbeitslosigkeit derzeit bei 40 Prozent liegt.
Die Familien, die einen Wasserfilter erhalten, werden auch ein Jahr weiterbetreut, damit der richtige Umgang mit dem Filter garantiert werden kann. Dadurch kann die Lebenssituation in Haiti langfristig verbessert werden.
Wasser
Januar 2015
Haiti, Pierre Payen