Was machen Bienen im Winter?

Wenn wir Menschen in der kälteren Jahreszeit langsam damit beginnen, es uns in den eigenen vier Wänden gemütlich zu machen, fängt auch bei den Bienen das Winter-Programm an. Doch wie genau sieht die Überwinterung aus und welche Aufgaben übernehmen die Imkerinnen und Imker dabei?

Bienen im Herbst und Winter

Nachdem die Bienen im Frühling und Sommer fleißig ihre Arbeit getan haben, finden sie immer weniger Nahrung in der Landschaft, sobald es draußen kälter wird. Darum haben die intelligenten Nutztiere ihre eigenen Überwinterungsstrategien entwickelt.

Bienen im Winter

Nach dem Abernten im Juli schaut der Imker nach ob die Futterreserven in den Bienenvölkern ausreichen. Wenn Bienenvölker zu wenig haben, muss den Bienen leicht verwertbares Futter zur Verfügung gestellt werden. Denn dieses Futter dient der Bildung der winterlichen Reserven, damit sie in der kalten Jahreszeit nicht verhungern.

Die Nahrung gibt den Bienen genug Kraft und Energie um sich gegenseitig zu wärmen, indem sie eng zusammenrücken und die sogenannte Wintertraube bilden. In der Mitte sitzt die Königin. Die Wärme wird nur durch Muskelzucken der kleinen Bienenkörper erzeugt. Die gesamte Wintertraube wandert den Futterreserven im Bienenstock nach.

Mit Frühlingsanfang bzw. mit der ersten Tracht des Jahres (als Tracht wird in der Fachsprache die Nahrungsquelle der Bienen bezeichnet) werden diese Reserven zur Gänze aufgebraucht sein.

Bienen Fütterung Zuckerwasser
Bienenwabe

Kleine Pause für die fleißigen Tierchen

Bienen im Winter

Im Winter verlassen Honigbienen ihren Stock einige Monate lang nicht. Die Bienenkönigin legt im Winter keine Eier mehr und die Brutpflege wird von den fleißigen Arbeiterinnen eingestellt. Während die Wohlfühltemperatur in einem Bienenstock im Frühling und Sommer im Mittel bei 35 Grad liegt, wird im Winter die Temperatur abgesenkt um Energie und Futtervorräte zu sparen. Ende Jänner wird die Temperatur in der Wintertraube erhöht und die Bienenkönigin beginnt wieder Eier zu legen.

Kampf gegen Krankheiten

Die Imkerinnen und Imker kümmern sich nach der Ernte und Fütterung vor allem um die Gesundheit der Bienen. Neben negativen Umwelteinflüssen – wie der Verlust von Futterquellen und den negativen Auswirkungen durch Pestizide in der Landwirtschaft -  ist die Honigbiene auch durch Erkrankungen und Parasiten bedroht; vor allem durch die Varroamilbe.

Die Varroamilbe ist parasitisch und nahezu weltweit verbreitet. Meistens endet übermäßiger Befall für die westliche Honigbiene und ihr Bienenvolk letal. Die Milbe vermehrt sich in der Brut der Bienen, beißt sich an ihr fest und saugt ihr Blut.

Bienensterben

Nur durch die umsichtige Behandlung  durch Imkerinnen und Imker kann die Population der Milbe im Herbst und Winter dezimiert werden. Viele Imkerinnen und Imker wenden dafür biologisch bewehrte Maßnahmen an, zum Beispiel die Verwendung von Ameisensäure.

 

Die richtige Vorbereitung für den Frühling

Die Imkerinnen und Imker beginnen in der kühlen Jahreszeit sich auf ein neues Bienenjahr vorzubereiten. In der Werkstatt werden das Werkzeug und das Material gereinigt, repariert und bei Bedarf neue Bienenunterkünfte aus Holz gebaut.

Imker bearbeitet Rähmchen

Jedes Jahr aufs Neue werden neue Rähmchen gebaut, eingedrahtet und mit neuen Mittelwänden (geprägte Wachsplatten) versehen um im Frühjahr genügend Material für die Erweiterung der wachsenden Bienenvölker und für die Neugründung von Völkern zu haben.

Steigen die Temperaturen im Frühling, dehnt sich das Volk wieder aus und die Königin steigert ihre Legetätigkeit. Es schlüpfen wieder Drohnen und Arbeiterinnen und die fleißigen Bienen starten gemeinsam in eine neue arbeitsreiche Saison.

Biene auf Blüte
Biene im Frühling